Im Rahmen unseres transdisziplinären Forschungsprojekts „Biokulturelle Vielfalt in Agrarlandschaften des Globalen Südens“ freuen wir uns, die neue Buchpublikation „Poetische Intervention aus den Körper-Territorien der Chiquitanía“ vorzustellen.

Dieses Werk versammelt Gedichte indigener Chiquitano-Frauen, die sich mit den Folgen von Umweltzerstörung in der Region Chiquitanía in Bolivien auseinandersetzen. Die Gedichte wurden im Rahmen einer Poetic Inquiry-Intervention unter der Leitung von Isabel Díaz Reviriego und Rosa Pachuri gemeinschaftlich verfasst und von Jan Hanspach illustriert.

Die poetischen Texte eröffnen eindringliche Perspektiven auf die menschlichen Dimensionen ökologischer Krisen. Sie geben den Erfahrungen indigener Frauen als Aktivistinnen und Umweltschützerinnen eine Stimme – insbesondere angesichts der zerstörenden Waldbrände 2024, die in Bolivien historische Rekordwerte erreichten und über zwölf Millionen Hektar zerstörten, angetrieben durch Klimawandel, industrielle Landwirtschaft und Viehzucht.

Durch die Verbindung von Kunst und Wissenschaft vermitteln diese Gedichte ein nuanciertes Verständnis der aktuellen ökologischen Herausforderungen in Bolivien. Sie würdigen traditionelles Wissen und biokulturelle Vielfalt und zeigen die Chiquitano-Frauen als aktive Akteurinnen im Kampf gegen die Zerstörung ihrer Lebensräume.

Diese Publikation ist das Ergebnis unserer Zusammenarbeit mit der Regionalen Organisation der indigenen Chiquitano-Frauen (ORMICH), die indigene Frauen aus verschiedenen Basisorganisationen der Chiquitanía sowie urbanen Gemeinden des Departments Santa Cruz, Bolivien vertritt. ORMICH setzt sich unaufhörlich für territoriale Rechte und die Rechte indigener Frauen ein, geleitet von traditionellem Wissen und kultureller Identität.

Wir hoffen, dass dieser innovative Ansatz zur Wissensproduktion und -vermittlung das öffentliche Bewusstsein für Umweltgerechtigkeit schärft, die kritische Bedeutung der biokulturellen Vielfalt hervorhebt und die Stimmen indigener Frauen stärkt, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Gleichzeitig unterstreicht er die Dringlichkeit respektvoller und inklusiver Methoden zur Bewältigung komplexer sozial-ökologischer Herausforderungen.